Soll ich mich als Beamter gesetzlich oder privat krankenversichern?
Als Beamter kannst Du entscheiden, ob Du einer gesetzlichen oder einer privaten Krankenversicherung beitreten willst. In der Regel ist gerade für Beamte die Absicherung über eine private Krankenversicherung (PKV) beziehungsweise eine Restkostenabsicherung in Kombination mit der Beihilfe attraktiv. Unsere Erfahrung zeigt, dass in den allermeisten Fällen die private Krankenversicherung den deutlich günstigeren Versicherungsschutz bietet. Die Leistungen sind bei der privaten Krankenversicherung deutlich umfangreicher. Während innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung Leistungen in Zukunft reduziert werden können, sind diese bei der privaten Krankenversicherung vertraglich festgeschrieben.
Was ist die staatliche Beihilfe bei einer Krankenversicherung?
Über Deinen Dienstherren hast Du als Beamter Anspruch auf einen Zuschuss zu Deinen Krankheits- und Behandlungskosten. Die Höhe der sogenannten Beihilfe hängt nicht nur von Deinem Dienstherren (Bundesland), sondern auch von Deiner familiären Situation ab. Ganz gleich, ob Du verheiratet bzw. alleinstehend bist oder auch Kinder hast – es bleibt eine Versorgungslücke offen. Diese Lücke muss durch eine Restkostenkrankenversicherung (PKV) geschlossen werden.
Seit dem 01.01.2023 gelten folgende Beihilfesätze (in %) in Baden-Württemberg:
Alle Beamten haben einen Anspruch auf einen staatlichen Zuschuss zur Krankenfürsorge. Gezahlt wird die Beihilfe von Deinem Dienstherren, in der Regel also vom Bundesland. Die genaue Gestaltung variiert jedoch von Land zu Land. Und: Die Beihilfe deckt eben nur einen Teil der Krankheits- und Behandlungskosten ab. Um diese Lücke zu schließen, brauchst Du eine Restkostenversicherung. Wir empfehlen dafür die private Krankenversicherung (PKV) für Lehrer.
Gilt die Beihilfe auch für Ehegatten oder Kinder?
Zum Teil. Es hängt davon ab, ob Dein Partner oder Deine Partnerin selbst berufstätig ist und wie er oder sie versichert ist. Kommen Kinder dazu, wird es noch komplexer (siehe Tabelle). Auf jeden Fall sollten alle angehenden oder aktiven Beamten sich gründlich informieren, welcher Anspruch ihnen zusteht.
Wir wissen, welche Lösung für Dich und Deine Familie heute und in Zukunft die beste ist.
Kann ich mich als Beamter auch gesetzlich krankenversichern?
Als Beamter kannst Du natürlich gesetzlich versichert bleiben. Da die gesetzlichen Krankenkassen allerdings keine Restkostentarife (also spezielle Beamtentarife) anbieten, musst Du die Beiträge zu 100 % selbst tragen – der Dienstherr beteiligt sich nicht an diesen Beiträgen, wie man es vom Angestellten aus der Privatwirtschaft kennt. Die Beiträge bemessen sich am Einkommen und können bei einem Beamten über 600 € (inklusive Pflegepflichtanteil) im Monat betragen.
Aufgrund der geringeren Beiträge und der tendenziell umfangreicheren Leistungen, ist eine private Absicherung über einen Restkostentarif für den Beamten wesentlich interessanter. Deshalb empfehlen wir häufig eine private Krankenversicherung abzuschließen.
Welche Absicherungsmöglichkeiten für angestellte Lehrer im öffentlichen Dienst gibt es?
Lehrer im öffentlichen Dienst können, im Vergleich zu ihren verbeamteten Kollegen, erst dann in die private Krankenversicherung wechseln, wenn sie mit ihrem Gehalt die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreiten (Jahresarbeitsentgeltgrenze in 2019 60.750 €). Sofern Du diese Grenze nicht überschreitest, bleibst Du gesetzlich pflichtversichert.
Als angestellte Lehrkraft erhältst Du keine Beihilfe von Deinem Dienstherrn, sondern den üblichen hälftigen Zuschuss des Arbeitgebers zur Krankenversicherung. Der Höchstzuschuss des Arbeitgebers zum privaten Krankenversicherungsbeitrag lag 2019 bei 331,24 EUR (+ 1/2 des Zusatzbeitrages) und zur Pflegepflichtversicherung bei 69,20 EUR monatlich.
Worauf sollte ich als Beamter bei der Wahl einer privaten Krankenversicherung achten?
Um die beste Krankenversicherung für Deinen individuellen Bedarf zu finden, sollten 4 Kriterien bei der Auswahl berücksichtigt werden.
1. Tarifleistungen
Nur wenn der Tarif tatsächlich gute Leistungen beinhaltet, stellst Du sicher, dass Du im Ernstfall eine medizinisch hochwertige Behandlung in Anspruch nehmen kannst und das wichtige Gut „Gesundheit“ ausreichend geschützt ist. Die Leistungsunterschiede sind meist auf den ersten Blick nicht erkennbar und stehen im „Kleingedruckten“ der Tarifbedingungen.
2. Niedrige Beiträge
Selbstverständlich sollen die Leistungen zu einem möglichst geringen Beitrag realisiert werden.
3. Beitragsstabilität
Die Beitragsstabilität stellt sicher, dass die Beiträge auch in Zukunft noch bezahlbar sind. Nicht alle PKV-Versicherer zeichnen sich auf dem Markt durch eine hohe Beitragsstabilität aus. Einige Gesellschaften haben in der Vergangenheit mehrfach durch horrende Beitragssteigerungen auf sich aufmerksam gemacht. Wichtig ist hierbei das Knowhow des Versicherungsberaters in Bezug auf Bilanzkennzahlen und Tarifpolitik des Krankenversicherers.
4. Beamten-Spezialisierung
Für Beamte kommt nicht jeder Krankenversicherer in Frage, da er eine spezielle Restkostenabsicherung benötigt. Vor allem sollte auf einen umfangreichen Beihilfeergänzungstarif geachtet werden. Zudem gibt es für den Beamten eine Vielzahl von Besonderheiten, die der Versicherer in seinen Tarifen berücksichtigen sollte. Hier gibt es enorme Unterschiede, welche dem Laien bei Abschluss eines Vertrages nicht zwangsläufig auffallen.
Wir sind für dich da.
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